BMW 750i Baujahr 1988

BMW 750i Baujahr 1988

Unser Prüfling stammt aus dem Jahr 1988, ist gut ausgestattet, aber weit von dem entfernt, was damals möglich war. Elektrische Fensterheber vorne und hinten, Leder-Komplettausstattung sowie automatische Zweizonen-Klimaautomatik hat unser Bayer mit an Bord, dazu noch einen Tempomaten – äh sorry, natürlich hieß das damals Geschwindigkeitsregelanlage – sowie einen Bordcomputer.  Und knappe 145.000 Kilometer auf der Uhr. 491 cm lang ist der Siebner – das schafft Platz für die Passagiere. Könnte man meinen. Der mächtige Motor im Bug braucht Platz, hinzu kommt ein ebenfalls nicht bescheidener Kofferraum mit einem Volumen von 500 Litern. Ach ja, auch der 102 Liter fassende Tank musste noch Platz finden. Tja – da bleibt für die Passagiere nicht mehr viel übrig.

 

BMW 750i (11)

© Bild: Markus Chalilow

 

In einem 7er sitzt man nicht hinten – man fährt damit

Jedenfalls, wenn man das Raumangebot mit heutigen Fahrzeugen vergleicht. Vorne gibt’s gute Sitze und viel Beinfreiraum, hinten sind die Sitze zwar auch gut – wenn auch mit etwas rutschigem Leder ausgeschlagen – aber die Kniefreiheit ist bescheiden. Dagegen fühlt man sich heute im Fond eines Skoda Superb wie in einer Turnhalle. Aber in einem 7er sitzt man nicht hinten – man fährt damit. Erst recht, wenn der gewaltige Zwölfender verbaut ist. Ein Dreh am Zündschlüssel – der Anlasser beginnt mit der Arbeit und schon erwacht der intern M70B50 genannte Triebsatz zum Leben. Und wie! Ein heller, wacher Sound erwartet den 7er-Besitzer.

 

BMW 750i (2)

© Bild: Markus Chalilow

 

Nun fordern wir auch die Automatik zur Arbeit auf

Der Wagen setzt sich spontan in Bewegung, viel spontaner, als dies zum Beispiel der Jaguar-XJ aus dieser Zeit tat. Überhaupt wirkt der BMW schon auf den ersten Metern ziemlich sportlich. Die Federung hat nichts Sänftenhaftes, obwohl der Federungskomfort auch nach heutigen Maßstäben nicht schlecht ist. Sind die 7,5 Liter Motorenöl einmal warm, kann man dem BMW auch die Sporen geben – der seidenweich agierende Motor mit je einer obenliegenden Nockenwelle hat gar nichts dagegen. Er dreht sehr leichtfüßig hoch und beschleunigt den gut 1.850 kg schweren Wagen zügig. BMW nennt 7,4 Sekunden für den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h. Der 750i ist theoretisch für 272 km/h gut, wird aber bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Es geht also was, wenn man den E32 sportlich bewegen will, doch man muss sich auch eines gewissen Verbrauchs gewahr sein. Zwar soll es Zeitgenossen geben, die mit einem Durchschnittsverbrauch von 10 Litern aus dem Berngebiet ins Tessin fahren.

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